Forscher des Michigan State University entwickeln aktuell ein völlig lichtdurchlässiges Photovoltaikmodul, das in jeder denkbaren Glasoberfläche eingesetzt werden kann. Jegliche Hochhäuser könnten dadurch zu großen Solarstromerzeugern werden. Das Prinzip dahinter ist ein eigens entwickelter lumineszierender Solarkonzentrator, der vollkommen transparent ist. Er besteht aus organischen Salzen, die in einem transparenten Kunststoff gefasst sind. Diese Konzentrator absorbiert dabei nur die Wellenlängen des Lichts, die für unser Auge nicht sichtbar sind – also ultraviolettes und infrarotes Licht. Die Scheibe fängt das Licht ein, konzentriert es und leitet es an die Photovoltaikelemente in der Fassung des Moduls weiter, wo das Licht dann in Strom umgewandelt wird. Somit wird das sichtbare Licht nicht beeinflusst, wohingegen das konzentrierte ultraviolette und infrarote Licht herausgefiltert und für die Stromgewinnung genutzt wird.
Foto: Yimu Zhao/Richard Lunt
Von Vorteil ist dabei zusätzlich, dass die wärmende Infrarot-Strahlung gefiltert wird und das Gebäude weniger stark gekühlt werden muss. Allerdings hat die ganze Sachen auch einen Haken: der Wirkungsgrad dieser transparenten Module beträgt lediglich 5-7%, wogegen herkömmliche Solarmodule einen Wirkungsgrad von 15-25% haben. Viel Strom wird dadurch also noch nicht erzeugt. An der Effizienz wird allerdings noch weiter geforscht. Die Vorstellung, dass wir mit diesen neuartigen Scheiben Strom gewinnen und gleichzeitig Gebäude isolieren können, ohne dabei Einbußen in der Lichtqualität im Innenraum einstecken zu müssen, ist doch ziemlich fantastisch.